28. November 2017, 20 Uhr, Admiral Kino, Burggasse 119, 1070 Wien

Filmscreening Daughters of the Dust

Im Anschluss 
Gespräch mit den Journalistinnen Magdalena Miedl und Julia Pühringer
Moderation: Wilbirg Brainin-Donnenberg (FC Gloria, Drehbuchforum Wien)

Im Anschluss laden wir zu einem Glas Wein und zu Gesprächen ins Foyer.
Eintritt frei – Anmeldung unter reservierung@admiralkino.at

 

Was können Journalistinnen zur Verbreitung von Filmen von Frauen tun? Erfahrungen und Hindernisse.

Es hat Beyonce gebraucht: 2016 bezog sie sich in ihrem politisch und visuell bahnbrechenden Film „Lemonade“ auf Daughters of the Dust von Julie Dash. So wurde der Film aus dem Jahr 1991 plötzlich wieder Thema und damit auch die Geschichte seiner Entstehung und seines Vergessens – symbolisch für ein wiederkehrendes Schicksal der Werke von Regisseurinnen im vornehmlich weißen und männlichen Kinokanon. Daughters of the Dust war tatsächlich der erste Film einer afroamerikanischen Filmemacherin, der einen USA-weiten Kinostart bekam.

Der Film handelt von einer matriarchalischen Familie, die 1902 auf einer Insel vor der Küste South Carolinas lebt, ihren afrikanischen Traditionen wegen der Isolation auf den Plantagen noch immer eng verbunden. Sollen sie die Insel und ihre Traditionen hinter sich lassen und auf’s Festland ziehen? Anhand von mehreren Frauenbiographien erzählt Julie Dash von großen Schicksalen und Entscheidungen.

„Der Film steht nicht nur als singuläre Leistung im Black Cinema, sondern generell im Independentkino“, schreibt Nijla Mu’min in „Sight and Sound“: Julie Dash, die sich auf mündliche Überlieferungen und westafrikanische Folklore bezieht, lässt die traditionelle Drei-Akt-Struktur hinter sich. Doch der kritische Erfolg des Films war für seine Regisseurin kein Ticket nach Hollywood. Bis heute ist Daughters of the Dust zwar exemplarisch, aber der einzige Spielfilm geblieben, den Julie Dash verwirklichen konnte.

Nun wurde ihr Film digital aufwendig restauriert und ist endlich wieder zugänglich, was es uns auch möglich macht, ihn im KinoSalon zu zeigen. Wir möchten damit einen Film bekannter machen, der trotz seiner Unzugänglichkeit für eine Generation jüngerer schwarzer Filmemacherinnen große Vorbildwirkung und damit kaum zu unterschätzende Bedeutung hat, nicht nur aufgrund seines Themas und seiner Umsetzung, sondern auch aufgrund der Herstellungsumstände.

Anlass, ein Gespräch darüber anzustoßen, was Kanon bedeutet, wer ihn schreibt und wem darin Platz eingeräumt wird – und wem nicht.

Magdalena Miedl Beruf: Journalistin. Biografie: Schreibt über Kino und andere Lebensmittel. Lebt in Wien.

Julia Pühringer schreibt für diverse Medien über Bewegtbild, interviewt mit größter Neugier dessen ProtagonistInnen und RegisseurInnen und befragt sie auch gern für Publikumsgespräche. Beschäftigt sich mit Kino, dessen Kanonbildung und dem Schreiben darüber als Abbild der Welt, wie wir sie sehen (wollen).

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Wir danken dem Admiral Kino und seiner Betreiberin Michaela Englert für die Kooperation sowie Zantho für feine Weine.

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Danke an unsere KinoSalon-Förderer:

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LITERAR MECHANA